Bad Nauheim
Bad Nauheim
Melancholie im hohem Nachmittag.
Die Schwüle schwebt, und alte Blätter
decken
Staub mit einem kühlenden Belag.
Dazwischen blitzen helle Lichterflecken.
Sanfter Wind bleibt in der Stille stehen.
Schritte hallen – fern im Bogengang.
Ein Zauber rankt empor und will geschehen,
weigert dem Moment den Abgesang.
Die Bäume schicken ihren Blütenduft
hinunter in ein dämmriges Theater.
Schieres Präsens speit aus seinem Krater
aschenwolkengleiche Zeitenluft.
Der Augenblick will unvergänglich bleiben,
doch entweht wie toter Blätter Treiben,
schon verklungen, flüchtig wie Musik,
vergehend in des Eindrucks Mosaik.